"Schönheits-OPs"?

Das Forensofa für Small-Talk und entspanntes Geplauder
TinchenPut
Gender: None specified

"Schönheits-OPs"?

Beitragvon TinchenPut » 03 Apr 2017, 13:02

Hi zusammen,

durch eine Diskussion in einem anderen Thread bin ich auf das Thema gekommen und auf eure Meinungen gespannt.

Einige von euch kennen es sicherlich, man nimmt ab/zu und das gleiche wieder von vorne usw. Und irgendwann hängt die Haut, man hat Dehnungsstreifen, die Brüste sind nicht mehr ganz so straff usw.

Überlegt ihr euch, solche Dinge operativ korrigieren zu lassen? Wie geht ihr damit um? Steht ihr zu euren "Mängeln"?

Zu mir:
Durch Gewichtsänderungen von +- 45 Kilo und einem schwachen Bindegewebe hängt nicht nur mein Bauch, sondern auch die Oberarme (Winkeärmchen) und die Schenkel. Dazu kommen Dehnungsstreifen.

Vor ein paar Jahren (so mit 18 Jahren nach der ersten großen Gewichtsabnahme) war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich unbedingt eine Bauchdeckenstraffung machen lassen muss.

Mittlerweile bin ich da entspannter, mir sind die Risiken derzeit einfach zu hoch. Außerdem gehört das zu mir und meiner Geschichte. Es gibt Tage, da finde ich das wirklich wirklich schlimm im Spiegel und an anderen denke ich mir, passt doch. Einen Bikini werde ich nie tragen können (auch nicht, wenn ich noch mehr Sport mache und nochmal 10 Kilo abnehme), aber Badeanzüge sind ohnehin praktischer :grinszahn:
Sleepwalker
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Sleepwalker » 03 Apr 2017, 13:58

Da sich durch durch 3 OPs in meinem Leben und die dazu gehörende Narkose meine psychische Grunderkrankung verschlimmert hat, muss ich jede weiter OP nach Notwendigkeit abwägen. Ich hoffe und bete, dass ich nie wieder operiert werden muss, daher schließt sich leider eine Entfernung der übrigen Haut nach fast 50kg Abnahme aus.
Benutzeravatar
Bärin
Beiträge: 27340
Gender: Female
Status:
Offline

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Bärin » 03 Apr 2017, 14:23

Ich bin in der ersten Klasse mal operiert worden, da ich mir an einem alten Holzfußboden einen Splitter gefangen hatte.
Diese Narbe juckt bei jedem Gewiitter dermaßen heftig, dass ich keine einzige weitere "unnötige" Narbe haben möchte.
Klar, bei einem Unfall, einer Krankheit muss auch ich mich operieren lassen, aber freiwillig: Nein! Ich hätte Angst mich kaputt zu jucken!
bisel
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon bisel » 03 Apr 2017, 14:29

Also, ich verstehe für mich als Schönheits OP, dass ich mir habe einen Leberfleck wegmachen lassen, weil er mich optisch gestört hat. Und das ist auch das Einzige, was ich (bis jetzt) an mir machen lassen würde. Der Leberfleck, der jetzt raus gemacht wurde, wurde eingeschickt. Ansonsten hätte ich eben auch für die Entfernung bezahlt, weil er mich gestört hat.

Alles andere würde ich nicht machen lassen, weil ich schmerzempfindlich bin und Angst vor Schmerzen habe.
Sleepwalker
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Sleepwalker » 03 Apr 2017, 15:08

Also bei mir liegts nicht an der OP an sich. Schmerzen machen mir als altem Ritzer auch wenig aus (habe ein komplett gestörtes Schmerzempfinden) aber bei mir ist die Narkose das Risiko. Alles, was mit örtlicher Betäubung erledigt werden kann, ist kein Problem (Narbenkorrektur, Überbein, Leberflecke).
Benutzeravatar
ratzenlady
Beiträge: 6642
Gender: Female
Status:
Offline

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon ratzenlady » 03 Apr 2017, 15:46

Ich habe zeit meines Lebens immer gesagt, dass ich mir die Brüste straffen lassen werde, sobald ich wieder abgenommen habe. Und das nötige Kleingeld über.

Ich hatte schon immer große Brüste (mit 14 hatte ich 85F), die noch nie einen eigenen Halt hatten.
Ich weiß gar nicht, wie ich mit "schönen" Brüsten aussehen würde.
Ich fand meine Brüste immer zu groß und zu hängend und habe den Großteil meiner Teeniezeit mit hässlichen Oma-BHs verbracht, weil nix ausreichend hielt und stützte.

Nach einer Schwangerschaft und dann ein paar Jahre später der großen Abnahme vor der Hochzeit (-27kg) hatte ich dann noch 85D und sie hingen fürchterlich. Halbleere, hängende Säckchen. Und schlecht sitzende BHs.

Allerdings wollte ich diese Bruststraffung erst machen, wenn die Familienplanung sicher abgeschlossen ist, weil ich nicht wollte, dass sie nach weiterer Schwangerschaft und Stillzeit vielleicht wieder hängen und unschön sind.

Naja, jetzt 2 Schwangerschaften mit Stillzeit später ist die Familienplaung abgeschlossen, ich habe wieder abgenommen (-22kg) auf dasselbe Gewicht wie vor 10 Jahren und finde meine Brüste gar nicht mehr sooo schlimm.
Ja, sie hängen wie leere Säckchen, aber ich habe besser sitzende BHs und sie sind nochmal kleiner geworden (75C oder 70D, je nachdem).

Es fehlt auch das nötige Kleingeld, ganz klar. Aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich es machen lassen würde, auch nicht wenn es mich nix kosten würde.
Glaube ich bin da auch einfach älter und reifer geworden und kann meinen Körper akzeptieren.
Mit meinen Schwangerschaftsstreifen und der leicht hängenden Bauchaut, den Winkearmen, etc kann ich ganz gut leben.
Realität ist was für Menschen, die Angst vor Drachen haben
Benutzeravatar
Bärin
Beiträge: 27340
Gender: Female
Status:
Offline

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Bärin » 03 Apr 2017, 17:22

Was mir immer noch im Kopf rum geht:
Mein Mann hatte irgendwann vor ca. 15 Jahren mal in einem Sommer 30kg abgenommen. Sein Bauch hing total runter. Diese Haut hat einfach länger gebraucht und zwei Jahre später hing da gar nichts mehr. :nett_nein: nee, nicht neu ausgefüllt, sondern einfach zurück gebildet.

Hätte er es gleich operieren lassen, wären wir nun das Geld los und er hätte vielleicht OP-Nebenwirkungen oder Narbenschmerzen. So hat er einfach natürlich wieder einen normalen Bauch!
Stachelnuesschen
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Stachelnuesschen » 03 Apr 2017, 20:17

Bei einem Leberfleck denke ich darüber nach, ihn entfernen zu lassen. Meist sind zwar meine Haare drüber, aber ich mag ihn nicht sonderlich und weil es ein erhobener Leberfleck ist, bilden sich am Rand auch manchmal kleine Entzündungen. Ganz entschlossen bin ich aber noch nicht.

Was OPs nach Abnahme angeht, kam das für mich persönlich aktuell nicht in Frage. Mich selber zu akzeptieren, gerade auch in körperlicher Hinsicht, ist mir in meinem Leben sehr lange, sehr schwer gefallen. Das ist heute besser, aber ich hätte trotzdem stark den Verdacht, dass ich, wenn ich mir meinetwegen den Bauch straffen lassen würde, relativ zügig einen Ersatz für meinen "aktuell unbeliebtesten Körperteil" suchen würde. Es würde mir also gar nicht wirklich und nachhaltig helfen.

Ich muss aber auch zugeben, dass wir bei mir von 35 Kilo Abnahme bei viel Sport und nach zwei Jahren reden. Ich könnte mir andere Situationen vorstellen, in denen ich das anders sehe.
TinchenPut
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon TinchenPut » 04 Apr 2017, 07:47

eva1302 » 03 Apr 2017, 18:27 hat geschrieben:Genau das sagt Dr. Mang auch. Wenn man zu dem kommt mit dem Wunsch einer Bauchstraffung, fragt er erstmal, wie lange die Abnahme her ist. In den zwei Jahren nach einer Abnahme bildet sich noch bis zu 50% der Haut zurück. Bei deinem Mann war es ja sogar noch mehr.
Eine Kollegin von mir hat er deshalb wieder heimgeschickt. Leider kann ich nicht sagen, ob es stimmt, da sie leider wieder ein Großteil zugenommen hat.


Also bei mir hat sich leider nichts zurückgebildet :-( meine erste Abnahme ging unglaublich schnell - das Gewicht konnte ich auch jahrelang (bis zur Hashi-Kiste) halten - der Bauch hat sich nicht zurück gebildet. Die Arme auch nicht. Da war ich ein Teenie und hätte am liebsten jeden Tag geheult.

Ich gebe es zu - ein bisschen erstaunt bin ich ja schon, dass es euch so leicht fällt, euch so zu akzeptieren.
bisel
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon bisel » 04 Apr 2017, 07:59

Vielleicht ist es auch eine Frage des Alters. Wie alt bist du Tinchen?
TinchenPut
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon TinchenPut » 04 Apr 2017, 08:23

Ich bin 26 :-)
Stachelnuesschen
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Stachelnuesschen » 04 Apr 2017, 08:45

Mit Ende 30 sieht bei mir auch vieles entspannter aus, als mit Mitte 20. Es ist schon ein bisschen witzig: ich werde älter, gewinne sicher auch ein paar Falten, das Bindegewebe wird auch nicht besser und doch fühle ich mich in meinem Körper so wohl wie nie ^^.
Benutzeravatar
Bärin
Beiträge: 27340
Gender: Female
Status:
Offline

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Bärin » 04 Apr 2017, 10:38

Ich glaube einfach, dass in meiner Prägung die Äußerlichkeiten viel weniger wichtig waren als heutzutage.
Wir schauten mal in die Bravo, mal die Hitparaden, aber dieses Körperbild war nicht so wichtig.

Ich habe mich mal mit Freundinnen geschminkt, aber den nächsten Tag waren wir wieder ungeschminkt und glücklich.

Wir machten Urlaub in Hütten ohne Wasseranschluss, wir kannten uns auch ungeschminkt, so wie wir waren.
Im Schwimmbad haben wir bis zum 16-17 Lebensjahr gemeinsam geduscht, Jungs & mädels. Wir wussten das jeder anders aussieht und trotzdem toll ist.

Ich bin heute geschockt, wenn Abiturienten OPs geschenkt bekommen.
Benutzeravatar
Sojawürstl
Beiträge: 16408
Gender: Female
Status:
Offline

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Sojawürstl » 04 Apr 2017, 10:49

Stachelnuesschen » 04 Apr 2017, 08:45 hat geschrieben:Mit Ende 30 sieht bei mir auch vieles entspannter aus, als mit Mitte 20. Es ist schon ein bisschen witzig: ich werde älter, gewinne sicher auch ein paar Falten, das Bindegewebe wird auch nicht besser und doch fühle ich mich in meinem Körper so wohl wie nie ^^.


So geht es mir auch. :baer:

Ich werde im Sommer 50, mag nach gängigem Schönheitsideal sicher zu dick sein mit Konfektionsgröße 46 auf 1,70m, aber ich fühle mich schön und so wohl wie nie zuvor und lasse mir auch nichts anderes einreden. Ich war früher spindeldürr und fand das nie schön. Jetzt habe ich schöne Kurven und kaum Falten, werde meist 10 Jahre jünger geschätzt.
Ich habe Besenreiser, einen ausgeleierten Unterbauch mit Dehnungsstreifen durch zwei Schwangerschaften, bin aber trotzdem mit meinem Körper total zufrieden. Besonders mit meinem Busen habe ich Glück, er ist rund und fest bei 85C und hängt so gut wie gar nicht.
Ich kann sagen, ich bin ganz bei mir und das ist ein tolles Gefühl.
Carpe diem - pflücke den Tag! :a200:
Benutzeravatar
sotti
Beiträge: 3345
Gender: Female
Status:
Offline

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon sotti » 04 Apr 2017, 13:43

Es gibt gerade einen (in der Sache, jedenfalls in meinen Augen) ganz gruseligen Artikel im SZ-Magazin über Körpergrößenverlängerungen (berichtet wird über einen Mann, der dadurch von 1,69 auf 1,77 kommt - die Schmerzen müssen aber höllisch sein...).
Von außen gesehen ist es schwer vorstellbar, dass man wegen so etwas so viel Leiden auf sich nimmt (aber das psychische Leid vorher muss eben mitunter enorm sein).
TinchenPut
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon TinchenPut » 04 Apr 2017, 14:26

Ich persönlich kann das schon nachvollziehen. Wenn man unter etwas sein ganzes Leben gelitten hat und dann einen Ausweg sieht - dann nimmt man die Schmerzen auf sich.

Ganz ehrlich? Hätte ich nicht so viel Angst vor diesen 2 riesengroßen Bauchwunden (nicht nur der Unterbauch hängt bei mir, auch der Oberbauch) - ich würde es tun. Aber die Angst ist zu groß, meinen Partner stört es nicht, also bleibe ich so.
Benutzeravatar
sotti
Beiträge: 3345
Gender: Female
Status:
Offline

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon sotti » 04 Apr 2017, 15:44

Im Artikel wird aber auch ziemlich klar, dass die Schmerzen bei einer Knochenverlängerung nochmal ganz andere Dimensionen als Wundschmerzen haben - der Operierte muss vielfach täglich sein Bein in zwei Richtungen 'klicken', wodurch ein Nagel im Inneren seinen Knochen jeweils in die Länge zieht, was sich wohl anfühlt wie permanente Knochenbrüche, über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg. (Vorher operativ 'gebrochen' werden die Knochen sowieso; der Behandelte ist monatelang krank geschrieben.)

Und das Ergebnis ist, dass praktisch niemand im Umfeld bemerkt, dass er größer geworden ist, nicht mal seine Eltern (er hatte nur seine Frau und den Hausarzt in die OP eingeweiht). Trotzdem fühlt er sich wohl nach eigener Aussage etwas glücklicher, auch wenn er die Schmerzen deutlich unterschätzt habe.

Ist natürlich ein Extrembeispiel, was Kosten (ich glaube, es waren 70.000 Euro?) und Schmerzen / Dauer der Beeinträchtigung betrifft.
Reinga
Gender: None specified

Re: "Schönheits-OPs"?

Beitragvon Reinga » 04 Apr 2017, 16:33

Niemals würde ich mich einer nicht notwendigen OP unterziehen. Gestern ist eine Kollegin, die infolge einer (allerdings notwendigen) OP an einer Lungenembolie verstorben. Warum sollte ich mich freiwillig dieser Gefahr aussetzen?

Zurück zu „Quasselecke“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder