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Planung ist das halbe Leben
Verfasst: 07 Mär 2017, 19:43
von Lues
Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das" an)
Halloooo...
Ich würde hier gern ein Motivations- /Austauschthread starten bzgl. Tages-, Alltags-, Zukunftsplanung oder /und Zielverfolgung, Aufgabenplanung... aller Schmarn der in Richtung Organisation läuft. Also kein Figurspezifischer Thread und auch kein Tschacka du schaffst das Thread, sondern etwas konstruktives, allgemeines, von dem jeder profitieren kann, wenn er es liest. (kann gern verschoben werden, nur weiß ich nicht, ob das jetzt wirklich in den Gruppenthread passt? oder wo anders hin?)
aufgrund von Umbrüchen (bla bla bla) wurde ich in letzter Zeit immer mehr mit der Frage konfrontiert... "was möchte ich eigentlich in der Zukunft haben/erreichen?"
Die Frage stellte mich vor ziemliche Probleme, denn ich wusste/weiß das gar nicht so genau. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es einigen so geht.
Ich dachte immer, dass mich Zukunftspläne einschränken würden, seit ich aber langsam welche entwickel und mir dabei die Frage stelle, ob ich das wirklich möchte, fühle ich mich viel befreiter und weiß eher in welche Richtung ich schauen muss. Die Differenzierung hilft mir, mich auf mein Wünsche zu konzentrieren und zu schauen, was wird mich möglicherweise glücklich machen.
Lustigerweise stieß ich auf ein Youtubevideo indem es ums Planen ging und wie die Planung im Alltag zur Planung der Zukunft führt. Obwohl das eigentlich logisch ist, war mir das gar nicht wirklich bewusst. Wenn ich heute nicht den Grundstein setze, kann ich morgen nicht anfangen am Dach zu arbeiten. (Wenn ich heute nicht auf übermäßigen Schokoladenkonsum verzichte, kann ich morgen kein Kilo weniger wiegen ^^)
Ich fange derzeit an, mich intensiv mit meinem Alltag auseinander zu setzen und das bestmögliche daraus zu machen. Mir fallen immer mehr Sachen auf, die ich früher nie bzw. selten oder erst nach laaaaanger Zeit tat, obwohl es kein Hexenwerk ist und es mir im Nachhinein besser geht. Ich hatte auch Denkfehler drin, die auf den ersten Moment gar nicht so abwegig, aber eigentlich nur hinderlich sind. Ich hatte beispielsweise nur einen Kalender an der Wand, wenn da in dem Tageskästchen was drin steht, dann sieht es aus, als wäre der Tag schon komplett verplant, selbst wenn es nur 20 Minuten Krankengymnastik sind. Umso voller der Monat aussieht umso mehr bekomm ich Schnappatmung, obwohl es im Grunde keine langen Tätigkeiten sind. Durch Wochenübersichten bin ich viel entspannter, weil ich weiß "okay, der Termin geht bist 12 Uhr, danach hast du nichts mehr".
Vielleicht fühlt sich ja jemand angesprochen und kann auch noch Tipps und Tricks beisteuern bzw. davon profitieren;
Was mir hilft:
- klassische To Do Listen; wobei hier gilt, umso kleiner die Arbeitsschritte umso besser. Teilweise klappt das noch nicht ganz (ewig stand auf meinem Zettel "Referatsausarbeitung", jetzt hab ich das mal aufgeteilt (Einleitung, Fazit etc.) und schon fällt es irgendwie leichter mich dran zu setzen, weil ich schneller was abhaken kann und nicht mehr vor einem Berg stehe), Ich schreibe die Liste auch teilweise abends schon, dann kann ich besser schlafen, weil ich weiß, dass ich nichts vergessen habe.
- personalisierter Kalender; d.h. auch sich überlegen, was für ein "Kalendertyp" man ist. Macht man alles mit dem Handy oder ist man der Altmodische (wie ich z.B.) und wenn man der altmodische Typ ist, braucht man dann einen Kalender wo ein Tag auf einem Blatt steht, oder sollte eine komplette Woche abgebildet sein etc. pp.)
- Ziele setzen. Ich bin jetzt nicht am großen Lebensziel dran, sondern denke derzeit noch in Jahreszielen. Was möchte ich dieses Jahr erreichen und wie erreiche ich das? Bei manchen ist das "wie" relativ einfach, bei manchen ist das etwas komplizierter, aber allein das Aufschreiben der Jahresziele machen diese irgendwie greifbarer. Es ist kein "Jaja, irgendwann besuch ich dich in Spanien" sondern ein "sobald ich Geld habe, werde ich mir welches für Spanien aufheben"
- Trackerlisten? Ich weiß nicht, wie das heißt. Jedenfalls eine Liste mit Dingen, die ihr regelmäßig tun (oder lassen) wollt auf der einen Seite und die Tage des Monats auf der anderen Seite, so könnt ihr immer den Tag markieren an dem ihr etwas getan habt ("juhu" oder eben "pfui deivel du wutz", je nachdem ob es positiv oder negativ war) Das Ding ist bei mir im Kalender drin und bei mir stehen da so Sachen drin wie Krankengymnastikübungen (juhu) und Alkohol/Zigaretten (pfui deivel du wutz)
Edit: Normal verabschiedet man sich ja bei so Threads. ^^ Ich bin so unhöflich.
Naja, würde mich freuen, wenn sich noch ein paar finden, die etwas beisteuern oder auch einfach nur ihre Probleme im Alltag teilen, die für andere vielleicht gar kein Problem darstellen, weil sie schon naturgemäß eine Lösung parat haben.
Tüdelü
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 09 Mär 2017, 07:16
von FrauB
Ich finde deine Idee sehr interessant, muss darüber aber noch nachdenken, bevor ich mich sinnvoll dazu äußern kann.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 09 Mär 2017, 13:22
von Bärin
Ich bin auch hier, aber noch nicht weiter mit der Antwort

Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 11 Mär 2017, 17:29
von Lues
Ah, antworten, ich dachte schon, es würde doch nur mich beschäftigen. ^^
Hm, wieso fällt das antworten schwer? Bzw. Ich glaube, ich versteh das, nur nicht was genau.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 11 Mär 2017, 17:59
von FrauB
Im Moment das Zeitproblem, ich habe keine Zeit meine Gedanken zu ordnen.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 11 Mär 2017, 18:03
von Bärin
So nun richtig!
Ich verstehe was du mit dem Thread willst, aber ich kann mich nicht groß beteiligen, weil ich nicht mehr solche Pläne erstelle.
Früher habe ich geplant, was alles noch ansteht. Ich habe mich viel mehr aufgeregt, was die Zukunft bringt.
Da war es ein daraufhin arbeiten und abhaken bzw erleben.
Jetzt lebe ich einfach und es geschieht.
Ich weiß zwar: im Sommer ist Urlaub, aber ich erstelle keine Listen mehr, und was bis dahin geschehen soll.
Ist es ein Ding von Jugend oder von noch viel,viel vor?
Ich bin aber gespannt, was hier geschrieben wird.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 11 Mär 2017, 18:31
von Sugargypsy
Bei mir hat sich einiges sehr langsam, aber stetig entwickelt. Ich hab ja einige Brüche in meinem Lebenslauf, d.h. ich hab beruflich schon mehrmals komplett die Richtung gewechselt und neu angefangen. Eine langfristige Planung gab es da lang nicht.
Änderungen haben sich in den früheren Jahren immer langsam entwickelt, scheinbar ohne äußere Zielsetzung - es ist irgendwie passiert. Erst in den letzten 14 Jahren, seit ich wirklich mein Thema gefunden habe (da war ich 37 oder 38), entwickel ich sehr konkrete Zielsetzungen, die aber einem stetigen Wandel unterzogen sind. Ich bin Profi im entwerfen von Listen und Plänen als auch im verwerfen

.
Das hat mich früher öfters an mir selbst in die Verzweiflung getrieben und ich hab mich manches Mal gefragt, warum ich nicht wie normale Menschen was anfangen kann und dann einfach erledige. Inzwischen hab ich kapiert, dass diese stetige Auseinandersetzung mit mir, meinen Ideen, Wünschen und der Realität, die leider auch mal ab und an dazwischen funkt

, einfach mein Weg ist, mich weiter zu entwickeln. Und seltsamerweise funktioniert es auch ganz gut, mit diesen ganzen Irrungen und Wirrungen, die ich durchlaufen hab. Ich hab einiges inzwischen geschafft, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich da mal hin kommen würde - und auch ein paar andere Menschen in meiner Umgebung sind inzwischen mehr als überrascht, wo ich gerade hinspazier, weil ich alles, aber nicht den konventionellen sicheren Weg genommen hab.
Was die konkrete Umsetzung betrifft: Ich schreibe schon viele Jahre regelmäßig Listen und Pläne. Für mich ist das aber eine Gratwanderung. Die Listen geben mir - wie Dir - das Gefühl, dass ich nichts vergessen kann, denn es ist ja auf der Liste verewigt. Werden die Listen jedoch zu lang, fühle ich mich auch erschlagen davon, denn ich tendiere dazu, mir viel zu viel vorzunehmen, was mich innerlich dann blockiert und ich erst nichts auf die Reihe bekomm. Dann verharre ich erst mal eine gewisse Zeit in einer Art Schockstarre, bis ich mich durch irgendeinen inneren Impuls wieder rauswurschtle.
Daher hab ich seit geraumer Zeit so ein Zwischending gewählt: Es gibt eine Gesamtliste mit einzelnen Rubriken wie Verwaltung, Job (unterteilt in Diverses), Haushalt, Sonstiges, Fitness etc. Dann mach ich einen Wochenplan, und lege fest - mit Blick auf die kommenden Termine in der Woche - was ich konkret erledigen möchte, wie oft (realistisch) Bewegung drin ist etc. Ich schreib zwar nach wie vor immer noch zu viel drauf, aber ich hab schon einiges reduziert und ich bin allmählich in der Lage, das Vorgenommene zu erledigen.**
Ich hab mich inzwischen damit ein Stück weit abgefunden, dass ich in diesem Leben immer mehr machen will, als ich gebacken bekomm

. Aber das ist dann doch einer der Vorzüge des Alters: Ich kann inzwischen schon auf einige Jahre zurückblicken und weiß, dieses Hickhackhinundher mach ich jetzt schon so lange mit mir selber mit, dass ich trotzdem einiges auf die Reihe bekomm, wenn auch nicht so klar strukturiert, wie ich es gern hätte - schön der Reihenfolge nach, so wie es auf meinen Listen fein säuberlich notiert ist

. Daher kann ich mich in so komischen Phasen inzwischen besser ertragen, weil ich die innere Sicherheit habe, dass das für mich so funktioniert - wer auch immer das in mir koordiniert

.
** Interessant finde ich es übrigens auch, wenn ich mal wieder nach einigen Monaten oder auch Jahren wieder per Zufall eine Liste ausgrab und dann mal durchschau, was sich seitdem erledigt hat, weil tatsächlich von mir geschafft, was inzwischen uninteressant geworden ist usw.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 11 Mär 2017, 19:01
von Phonology
Okay, dann beteilige ich mich auch mal.
Aktuell plane ich ausschließlich Freizeittermine/Urlaube/Treffen und Arbeit. Heißt für mich:
Besuche und Treffen werden mit den Teilnehmenden abgesprochen und im Idealfall bzw. Normalfall bei meinem Freund und mir im Kalender (elektronisch, sich aber nicht automatisch irgendwie synchronisierend) eingetragen. In gewisser Hinsicht bin ich auch der Kalender meines Freundes, da ich mir solche Dinge in der Regel auch halbwegs im Kopf merken kann, zumindest so mit zwei Wochen Vorlauf.
Weiter plane ich mein Privatleben nicht wirklich. Nein, stimmt nicht, dieses Wochenende haben wir uns eine gemeinsame To Do-Liste geschrieben, weil wir gemerkt haben, dass viele Dinge aufgelaufen waren und wir dieses Wochenende die Zeit haben, einiges davon zu erledigen. Also aufgeschrieben, bis jetzt auch schon einen Gutteil abgehakt - der Rest folgt dann hoffentlich morgen, sollte aber machbar sein. Sind auch durchaus kleinschrittige Dinge wie: Putzen, Wäsche waschen, Altkleider wegbringen, Dinge in den Keller tun usw., dann in einer extra Gruppe Dinge für am PC: Geburtstagsgeschenke besorgen, Kleinanzeigen schalten, Recherche zu versch. Themen.
Für die Arbeit habe ich mir angewöhnt, ein kleines Notizbuch (A5) zu führen, pro Arbeitstag gibt es eine halbe Seite Platz. Hier notiere ich die anstehenden Aufgaben, nicht mehr als fünf. Dinge, die bis zu drei Minuten in der Erledigung dauern, werden nicht aufgeschrieben, sondern gleich erledigt. Diese Punkte kann ich dann abhaken und habe am Ende des Tages eine Übersicht, was ich so getan habe. Das ist natürlich nur in bestimmten Berufsgruppen sinnvoll umsetzbar, bei "klassischen" Bürojobs z.B. geht das sehr gut.
Ob es sich an meiner neuen Stelle, die viel Flexibilität den Tag über fordert, gut weiterführen lassen wird, weiß ich noch nicht, ich versuche es jetzt beizubehalten und gegebenenfalls zu adaptieren.
War das jetzt was, was dir weiterhilft bzw. hast du dazu Fragen?
Nachtrag: Habe gerade Sugargypsys Beitrag gelesen. Meinen Sport plane ich natürlich auch, allerdings nur grob. Also z.B. 3 x Workout, 4 x Laufen, inkl. ungefährer Länge und Intensität. An welchen Tagen ich das erledige, wie der Workout konkret aussehen soll (ist alles dabei von Yoga, Pilates, Gewichtstraining, bis Beine & Po oder nur Rücken) lasse ich aber komplett offen, in den letzten anderthalb Jahren hat das sehr gut funktioniert, trotzdem meine Ziele zu erreichen.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 11 Mär 2017, 19:47
von Lues
Eine konkrete Fragestellung gibt's ja irgendwie nicht. ^^
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Phänomen des Planens eher bei jüngeren auftritt. Ist auch nicht so unlogisch, es sitzt ja bei mir zb noch nichts. ^^ Viele fragen stehen ja noch im raum, sowohl privat als auch beruflich. Vieles hab ich noch nicht gesehen etc.
Ich hab eher das Problem, dass ich zu wenig bis gar keine Ziele mir setze, weil, was nicht vorgenommen, kann nicht nicht erfüllt werden.
Ich denke, dass das ganze sehr individuell ist.
Ich schreib morgen ausführlicher, wenn ich einen PC habe
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 12 Mär 2017, 18:07
von Phonology
Hm, vielleicht weiß ich, was du meinst - eine kurze Krise ob meiner unsicheren Zukunft hatte ich kurz vor dem Abi, da ich einfach überhaupt keine Ahnung hatte, was ich studieren sollte. Gab ein paar schlaflose Nächte und Heulkrämpfe...
Habe mich dann für etwas entschieden, das mir leicht fallen würde (war auch so) und mir Spaß machte (war auch so). Weitergehende Planung war da aber nicht dabei, denn mit einem Magister Artium kann man halt alles machen - oder nix. Das war mir da aber zunächst egal, hauptsache, Studium ist gesichert. Und danach hatte ich dann Jobs, die mir auch Freude machten, allerdings ohne große Planung meinerseits, das war Stellensuche und etwas Glück.
Mein Freund "plant" seine Karriere etwas strategischer, ist in der IT tätig. Allerdings merkt er nun auch, dass das nur die halbe Miete ist, denn zufrieden mit Aufgabenstellung, Arbeitsprozessen usw. ist er aktuell nicht und das wird sich auch mit strategischer Planung nicht wirklich ändern lassen, da muss er bei der nächsten Stelle halt auf andere Punkte mehr Wert legen als nur auf die Bezahlung.
Was soll man denn noch planen wollen?
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 12 Mär 2017, 18:25
von Lues
Ich bin eigentlich seit der Realschule ziellos. Ich hab Abi gemacht, weil ich nicht wusste, was ich sonst machen sollte. Studium war bei mir ähnlich, ich hab was angefangen, dann hat es lange gedauert, bis ich mir eingestand, dass ich das nicht weiter studieren möchte und hab was anderes studiert und das nun durchgezogen. Dabei hab ich gemerkt, ich mochte mein Studium, aber ich kann nicht sagen, dass es die beste Studienwahl für mich war. Ich bin gut bzgl. Pädagogik, ich kann auch unterrichten, aber mir macht der Umgang mit Menschen (und auch wirklich mit schwierigen und erwachsenen Menschen) außerhalb einer Unterrichtssituation mehr Spaß. Soziale Arbeit wäre für mich wahrscheinlich passender gewesen.
Ich habe mich leider nie hingesetzt und mir überlegt, was ich gerne möchte, sondern bin den scheinbar einfacheren Weg gegangen. (Es anzufangen war einfach, vielleicht wäre etwas anderes durch zuziehen einfacher gewesen)
Ich bin froh über die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, aber rückblickend hätte ich mir mal besser überlegen sollen, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, aber irgendwie war ich so beschäftigt es allen bestmöglich recht zu machen, dass ich vergessen habe auf mich selbst zu hören. (Das hört sich deprimierter an, als es ist. Ich gehe halt jetzt Umwege um mein Ziel zu erreichen)
Ich denke auch nicht, dass Planen unweigerlich zum Glück führt. Ich kann planen aufs Land zu ziehen und dort dann merken, dass mich zwar die Vorstellung auf dem Land zu leben, glücklich macht, aber nicht die Realität. Dann muss ich halt umplanen. Ich seh das gar nicht problematisch. Und manche Ziele sind nach einiger Zeit einfach nicht mehr aktuell. Das ist auch nicht schlimm, man muss nur merken, dass man ihnen nicht mehr hinterher jagen braucht.
Abgesehen von Jobtechnischen Dingen kann man das private ja auch planen. Das fließt ja irgendwann ein wenig ein. Möchte ich Kinder z.B., möchte ich ein Haus haben, möchte ich eine große Reise irgendwann machen, bekomm ich da Kinder vorher oder nachher, oder möchte ich vielleicht doch keine, würde ich gerne mal im Ausland arbeiten etc. pp.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 12 Mär 2017, 18:43
von Phonology
Also. Im Rückblick hätte ich auch was anderes, z.B. Naturwissenschaftliches studieren können. Wäre mehr Arbeit gewesen, hätte ich jetzt eben eine Job in einer ganz anderen Richtung. Hätte mich sicher nicht unglücklicher gemacht, aber ob glücklicher? Keine Ahnung, ist jetzt auch egal.
Du hast dann dein Studium fertig, aber es zwingt dich doch keiner, dann auch in den Lehrbetrieb einzusteigen? Schau dich doch um, was es sonst für Stellen gibt, ich bin mir sicher, da wird sich was finden, wo du deine individuellen Stärken und die im Studium gewonnenen Fähigkeiten einsetzen kannst, OHNE in der Schule zu landen. Ist halt auch Aufwand, aber ein passendes Ref zu finden ist ja auch nicht immer ganz einfach, was ich so höre.
Große Reisen (bei mir: 6 Monate Auslandssemester, sonst bereits zwei mal 6 Wochen am Stück) muss man kaum planen, man bucht die Flugtickets, je nach Budget und Visa-Typ kann man dann vor Ort ausschließlich reisen oder reisen und arbeiten. Ein paar Dinge raussuchen, die man unbedingt sehen will, der Rest ergibt sich, würde ich meinen.
Und noch längere Auslandsaufenthalte kann man ja noch weniger planen, da man dann meistens unweigerlich arbeiten muss und da eben auf die örtlichen Gegebenheiten angewiesen ist. Kinder kann man vorher kriegen und mitnehmen, unterwegs kriegen und mitnehmen, oder gar nicht kriegen - ist, wenn man vielen Reiseberichten entsprechender Paare glaubt, alles machbar und mit Kleinkindern sogar einfacher, als mit schulpflichtigen.
Haus planen wüsste ich jetzt auch nicht wie. Eigenkapital ansparen, klar, aber das macht man doch alleine schon, um für unvorhergesehene Ausgaben gewappnet zu sein. Solange man nicht weiß, wo man für die nächste Zeit (min. 20 Jahre) lebt, ist das ja auch wirklich nebensächlich bis unbezahlbar.
Für Kinder gibt es keinen perfekten Zeitpunkt. Muss man halt irgendwann machen, wenn man unbedingt will, irgendwas würde sonst immer dagegen sprechen.
Ich weiß nicht, ob meine Sicht hier als Teil eines DINK-Paares (Double Income, No Kids, wird auch so bleiben) stark "gefärbt" ist, aber abgesehen davon, dass ich die nächsten 30 Jahre noch möglichst glücklich in meinen Jobs (und ich nehme stark an, dass ich noch ein paar Mal wechseln werde) sein möchte, plane ich einfach gar nichts fest. Urlaub nehme ich, wenn mir danach ist - zur Not ein Sabbatical o.ä.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 12 Mär 2017, 18:57
von Lues
Mein Weg geht ja gerade auch am Studiums"ziel" vorbei. Ich bin ja auf der Suche nach Alternativen, aber die Alternativen müssen gewusst und eingeschränkt werden und es benötigt halt etwas mehr Durchhaltevermögen als der sicherere Weg zum Lehramt hin. ^^ Hier hilft mir das Planen. Ich habe jetzt entschieden, dass Lehramt bei mir die letzte Priorität ist. Es ist nicht gänzlich ausgeschlossen, aber ich werde keine Ref-Stelle annehmen, nur weil ich sie angeboten bekomme. Das befreit mich irgendwie.
Ich denke, sowas ist rückblickend immer einfacher. Was hatte ich panische Angst vor meinem Abi, rückblickend gesehen denk ich mir "jo", was hatte ich panische Angst vor meinem Master, selbst wenige Monate später denk ich mir "war nicht mal halb so schlimm, wie ich mir das vorgestellt habe". Bzgl. Reisen ist das ähnlich bei mir. Ich hatte mal einen Abenteuerurlaub, hatte panische Angst vorher, rückblickend... joar, hat viel Spaß gemacht, war ne schöne Erfahrung. Nochmal würde ich das wahrscheinlich aber nicht machen ^^
Wobei ich auch ein sehr ängstlicher Mensch bin, ich mach mir doppelt und dreifach Gedanken über mögliche Fehlschläge/mögliche Verletzungen etc. pp.
Mein Freund hat seinen Flieger verpasst, sowas würde mir niemals nie, aber auch wirklich nie! passieren. Ich würde 5 mal das Flugzeugticket kontrollieren, ich würde genau einkalkulieren wie lang ich zum Flughafen brauche, ich würde da 3 Stunden früher losfahren, so dass mich selbst Aliens entführen könnten und ich wäre noch immer viel zu früh da. Ich bin äußerst schlecht in "ja, mal schauen".
Manchmal geh ich so Risiken ein, aber dann muss ich es auch wirklich wollen. (bspw. hab ich eine Wohnung gekündigt, bevor ich eine andere hatte und hatte einen Monat Zeit eine neue Bleibe zu finden, was in meiner Gegend sehr schwer ist, wenn das Einkommen gegen null geht. Ich wollte halt ums verrecken nicht mehr in dieser Wohnung leben)
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 12 Mär 2017, 19:12
von Phonology
Lues » 12 Mar 2017, 18:57 hat geschrieben:Mein Weg geht ja gerade auch am Studiums"ziel" vorbei. Ich bin ja auf der Suche nach Alternativen, aber die Alternativen müssen gewusst und eingeschränkt werden und es benötigt halt etwas mehr Durchhaltevermögen als der sicherere Weg zum Lehramt hin. ^^ Hier hilft mir das Planen. Ich habe jetzt entschieden, dass Lehramt bei mir die letzte Priorität ist. Es ist nicht gänzlich ausgeschlossen, aber ich werde keine Ref-Stelle annehmen, nur weil ich sie angeboten bekomme. Das befreit mich irgendwie.
Das ist doch wirklich schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung! Genau so und und nicht anders muss man das machen.

Wie du dann die Stellensuche angehst, das lässt sich sicher schön mit einer Agenda strukturieren, also z.B. Stellensuche Mo und Mi, Bewerbungen schreiben Do und Sa - oder so ähnlich. Und nur eine schaffbare Mindestanzahl setzen, nicht 10/Woche, das demotiviert dann schnell.
Und als Tipp, weil ich für meine neue Stelle auch viel gesucht habe:
Lass dir helfen. Wenn du jemanden hast, z.B. deinen Freund, der dich und deine Fähigkeiten kennt, dann lass denjenigen die Stellensuche vorfiltern. Dann erhältst du eine überschaubare Anzahl Links und bist nicht von der Suche selbst schon komplett gestresst. Hat mein Freund auch für mich übernommen (bei stepstone kann man ja auch Suchfilter anlegen und bekommt dann täglich/wöchentlich die entsprechend passenden Stellen per Mail) und mir damit wirklich sehr geholfen.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 12 Mär 2017, 19:30
von Lues
Das is ein guter Tipp, danke dir. Mein Freund schickt mir ab und an mal Stellenausschreibungen zu, war aber bisher nichts dabei .
Bis zum Juni bin ich jetzt zum Glück erstmal "versorgt" (muss natürlich weiter schauen, aber das entlastet trotzdem) . Ich nehme auch die Unikarriereberater in Anspruch. Da bekomme ich zum einen Tipps bei Bewerbungen, zum anderen aber auch Möglichkeiten. Ende des Monats sind da Karrieretage für Geisteswissenschaftler. Ich erweitere derzeit auch meinen Kreis, früher war ich etwas zu eingeschossen auf "meine" Stadt. Mein jetziger Job ist im ländlichen Gebiet.
Ich bin halt echt jemand, der eins nach dem anderen machen muss... Masterarbeit und nebenbei nach einer Tätigkeit suchen? Äh... eher schlecht. Wobei ich auch denke, dass das mit Planung besser gelaufen wäre, weil ich dann halt nicht "einfach immer halt" an die Uni gegangen wäre, sondern das vielleicht sinnvoller umgesetzt hätte.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 13 Mär 2017, 16:39
von einMensch
Lues » 11 Mar 2017, 19:47 hat geschrieben:Eine konkrete Fragestellung gibt's ja irgendwie nicht. ^^
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Phänomen des Planens eher bei jüngeren auftritt. Ist auch nicht so unlogisch, es sitzt ja bei mir zb noch nichts. ^^ Viele fragen stehen ja noch im raum, sowohl privat als auch beruflich. Vieles hab ich noch nicht gesehen etc.
Ich hab eher das Problem, dass ich zu wenig bis gar keine Ziele mir setze, weil, was nicht vorgenommen, kann nicht nicht erfüllt werden.
Ich denke, dass das ganze sehr individuell ist.
Ich schreib morgen ausführlicher, wenn ich einen PC habe
ich plane mein ganzes Leben und werde damit auch nicht aufhören.
Je älter ich werde, desto effektiver und zielgerichteter werden meine Pläne.
Listen habe ich immer - aus dem gleichen Grund, den hier viele genannt haben. Ich brauche mich nicht belasten mit Dingen, die ich nicht vergessen will.
Eine Zielplanung für die Zukunft mache ich beruflich immer zum einen für das anstehende Jahr, um mir die Aufgabenstellung vor Augen zu führen und auch, um Ideen zu sammeln, wie ich das Ziel erreichen kann. Auch langfristig im 10 Jahreszeitraum habe ich Ziele, die ich erreichen will. Das hilft mir, konkreter vorzugehen und mich zwischendurch zu überprüfen, ob ich da auf dem richtigen Weg bin. Wenn ich nicht weiß, wo ich hinwill, dann könnte ich das ja nicht überprüfen.
Wichtig ist, daß solche Zielsetzungen nicht in Stein gemeisselt sind. Denn das Leben ist nun mal kein grader Weg und dann macht es wenig Sinn, an etwas festzuhalten, was nicht mehr aktuell und gewünscht ist. Das ist ein ständiger Wandel - oder kann es sein.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 17 Mär 2017, 17:28
von Lues
Das mit der Zielsetzung nicht in Stein gemeisselt, ist glaub wirklich sehr wichtig.
Ich hab auch mal über meine Eltern nachgedacht, die Planen auch, auch wenns nicht so wirkt. Was wann im Haus gemacht wird, wann sie in Urlaub fahren, wann irgendwelche Dorfveranstaltungen sind und beide sind bald siebzig.
So wirklich langfristige (über Jahre gehende) Ziele habe ich nicht, dazu fühle ich mich gerade nicht bereit.
Was mir lustigerweise sehr hilft ist die "60 Sekunden" Regel. Ich neige dazu, Papiere usw. rumfliegen zu lassen, weil es mir zu "anstrengend" ist ans Regal zu gehen und dort einen Ordner rauszuziehen.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 17 Mär 2017, 21:36
von FrauB
Was ist denn diese 60 Sekunden Regel? Ich habe da nämlich auch ein großes Problem.
Re: Planung ist das halbe Leben. Alltagsplanung wird Zukunftsplanung. (Gott hört sich das nach "Tschaka du schaffst das"
Verfasst: 17 Mär 2017, 21:39
von Lues
Das heißt eigentlich nur, dass alles was unter einer Minute zeit beansprucht sofort gemacht wird. Blätter einordnen gehört eindeutig dazu, wenn kein Stapel angesammelt wird. Zahnseide nutze ich durch diese Regel auch öfters ^^
Re: Planung ist das halbe Leben
Verfasst: 17 Mär 2017, 22:31
von FrauB
Sollte ich mir unbedingt angewöhnen.