Paten "auswählen" für das eigene Kind

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A'shiana
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Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon A'shiana » 21 Mai 2016, 09:28

Mich würde einfach mal interessieren, nach welchen Kriterien ihr eure Paten für eure Kinder ausgewählt habt.
Was stand bei euch an 1. Stelle, wie steht ihr dazu, Freunde als Paten zu nehmen, oder doch eher jemanden aus der Familie?
Wohnen die Paten weiter weg oder in der Nähe?
Wie oft sehen und unternehmen eure Kinder was mit den Paten?
Wie ist das Verhältnis zwischen ihnen?

Freu mich auf eure Beiträge :-)
Sleepwalker
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon Sleepwalker » 21 Mai 2016, 09:49

Ich hab keine Kinder, aber meine Eltern haben sowohl bei meinen Paten als auch bei denen von meinem Bruder ziemlich daneben gegriffen. Alle vier sind aus der Verwandtschaft (meine sind ein Bruder meiner Mutter und die Schwester meiner Oma, die von meinem Bruder die Schwester meiner anderen Oma und der Bruder meines Vaters). Wir konnten mit den Paten nie was anfangen, da sie entweder zu alt oder zu weit weg waren, wirklichen Zugang hatten wir auch beide nie zu ihnen. Dadurch beschränkte sich das ganze auf Geschenke und Briefe/Karten zu den üblichen Anlässen wie Weihnachten, Ostern und Geburtstage. Unternehmungen gab es nie, dass mein Patenonkel ein fieser Charakter ist, der mich mein Leben lang nur vereimert und belogen hat, machte die Sache nicht einfacher. Schade drum, denn eigentlich war das ja nicht der Sinn des Ganzen.
Mein Mann und ich sind aus der Kirche ausgetreten, konnten also für die Kleinen meiner Freundin nicht Paten werden. Allerdings weiß sie, dass wir für ihre Kinder immer Ansprechpartner sein möchten, wenn sie jemanden brauchen, und soweit das bei einer Entfernung von 500km möglich ist.
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Bärin
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon Bärin » 21 Mai 2016, 13:22

Ich habe auch nur die Erfahrung von außen, aber:
- mein Patenkind wohnte 800 km weit weg und es war unmöglich Kontakt zu halten, nachdem die Eltern sich geschieden hatten.
- meine Nichte wurde nicht mein Patenkind, weil meine Schwägerin in einem Gespräch vorher sagte: ihr müsst uns dann aber immer zu zweit besuchen, nicht nur du in den Schulferien.
- meine Physio hat seit zwei Jahren ihre Patenkinder bei sich wohnen, weil die Mutter sterbenskrank ist. Wem traut man das wirklich zu?
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon olgica » 21 Mai 2016, 21:38

Würden wir unseren Sohn taufen lassen, dann täten wir meine Schwester als Patin nehmen. Sie wohnt zwar leider 600 km weg, ist aber der richtige Mensch dafür.
Kriterium ist, dass es ein Lieblingsmensch ist, mit tollem Charakter, der einem Kind auch Gutes vorleben kann.
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon Gelbe Blume » 21 Mai 2016, 22:00

Sleepwalker hat geschrieben:Allerdings weiß sie, dass wir für ihre Kinder immer Ansprechpartner sein möchten, wenn sie jemanden brauchen, und soweit das bei einer Entfernung von 500km möglich ist.

Da ist doch der "Titel" dann schon egal. :babyeltern:
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon flixi » 22 Mai 2016, 22:35

Wir haben geschaut, dass jedes der Kinder 2 eigene Paten bekommt. Jeweils Männlein und Weiblein. Jeweils ein befreundeter Mensch und einer aus der Familie, zu denen aber doch auch guter Kontakt besteht. Wir haben Menschen ausgesucht, deren Haltung zu Leben, Glaube und Ethik uns selber zusagen und beeindrucken und bei denen wir selber uns gut aufgehoben fühlen.
Alle 4 Paten sind interessiert und kinderlieb und befassen sich mit unseren Jungs. Das war uns v.a. wichtig. Ich selber denke, dass man eine Patenschaft auch sein lassen kann, wenn dann so überhaupt kein Bezug da ist, weil es allzu schwierige Personen sind aber weil das halt so zu sein hat, weil Onkel Ernst noch kein Patenkind hat oder Tante Rita schon immer alle Kinder ihrer Neffen in Patenschaft hatte (oder was es da sonst noch manchmal für Regelungen geben mag).

Unsere Kinder sind ja noch klein (2 und 5) - also gibt es ihrerseits noch keine wirklich selbständige Kontaktaufnahme (also der Große fordert schon ein, dass wir uns bei diesem oder jenen mal wieder melden sollten :kichern:).
Die Kontakte sind unterschiedlich häufig und unterschiedlicher Art. Von den üblichen Festen über Familientreffen bis hin zu direkten Besuchen hier oder dort. Unsere Jungs wissen, wer ihre Paten sind, werden aber von den jeweils anderen Paten ebenso "bespielt" - wenn auch nicht so sehr beschenkt (was eigentlich aber auch im Hintergrund steht).
Wir hoffen, dass wir mit den Paten Menschen ausgewählt haben, die den Jungs in unterschiedlichen Lebenslagen eine weitere Ansprechmögilchkeit neben uns Eltern bieten.

Noch sind es wir Eltern, die mit den Paten die Treffen vereinbaren. Wie sich letztlich die Patenbeziehungen aber weiterhin gestalten werden, wenn die Jungs mal selber groß genug sind, um die Kontakte selber mitzubestimmen, kann ich nicht sagen. Auch können sich Lebensumstände rasant ändern und somit der ein oder andere Kontakt plötzlich wichtiger oder unwichtiger oder schwieriger oder sonstwie werden.
Mama? Holst du mir die Waage raus? Ich muss wissen, wie schnell ich rennen kann!
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julitschka
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon julitschka » 25 Mai 2016, 15:45

Mein Mann hat eine Patenschaft bei Freunden übernommen und das bereuen wir. Der Kontakt ist nur noch sehr locker, was von uns aber auch so gewollt ist, auch weil wir erziehungstechnisch sehr unterschiedlich ticken. Das Kind ist wirklich kein angenehmer Gast, schuld daran sind aber die Eltern. Tja.
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon AngieSchatz » 09 Jun 2016, 21:04

ich hatte Paten aus dem Familienkreis... momentan könnte ich mir aus dem Freundeskreis keinen vorstellen... den mittlerweile sind es Freundschaften wo man weis, das man jeder Zeit sich auf den anderen verlassen kann. Man aber sich genauso gut ein paar Wochen nicht sieht. Da hätte ich Angst, das man sich irgendwann auseinander lebt...
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon Sugargypsy » 10 Jun 2016, 00:18

Ich schreib mal aus einer anderen Sicht: Ich selbst bin Patin von 3 Mädchen, die Kinder meiner Schwester. Zu denen besteht immer noch ein enger Bezug (die Mädels sind inzwischen 20 und fast 17 (Zwillinge)), das wird sich voraussichtlich auch nicht ändern.

Bei zwei anderen - sehr engen - Freundinnen, ging es darum, ob ich Patin werde.

Bei der einen Freundin war es so, dass sich das Paar gegen mich und für die andere Freundin (auch von mir eine sehr enge Freundin, wir waren damals ein super 3er Team) entschieden haben. War für mich nicht schön, für mich damals sogar sehr verletzend. Hab darunter ziemlich gelitten.

15 Jahren später bin ich eher erleichtert, dass ich damals nicht als Patin gewählt wurde. Denn die Freundschaft entwickelte sich irgendwann komplett auseinander. Die damals gewählte Patin - mit der ich immer noch sehr eng befreundet bin - ist mit ihrer Patenrolle nicht wirklich glücklich. Es sind für sie inzwischen Pflichttermine, wenn ihr Patenkind Geburtstag hat, Weihnachten kommt etc. Die Familien haben sich komplett auseinander gelebt, u.a. aufgrund von Erziehungsfragen. Das hatten alle nie erwartet, aber das hat sich nach der Geburt der Kinder vollständig auseinander entwickelt. Das waren dann auf einmal ganz andere Lebensmodelle. Das kann man aber auch nicht vorher wissen! Denn mit der Geburt eines Kindes scheint sich vieles zu ändern (das kann ich nur aus der Beobachtungssituation schildern, da ich keine Kinder habe :rose:).

Mit der anderen sehr guten Freundin, wo ich zur Debatte stand, hab ich inzwischen gar keinen Kontakt mehr.

Das sind meine eigenen Erfahrungen, habe das aber auch im engen Freundeskreis inzwischen - nach ca. 15 bis 20 Jahren - immer wieder so erlebt. Familie bleibt irgendwie immer. Freundschaften lösen sich schneller auf.

Wobei man das nicht so pauschal sehen kann, aber wenn es in der Verwandschaft aktuell so halbwegs klappt, würd ich das selbst immer vorziehen.

Wobei ich ehrlicherweise auch schreiben muss: Zwischen meinem Schwager und seinem ältesten Bruder gab es vor 4 oder 5 Jahren Stress und die reden jetzt auch nicht mehr miteinander. Mein Schwager ist der Pate meiner ältesten Nichte ...

Da war es aber sowieso die Schwägerin, die alles torpedierte :wirr:...

Ich schätz mal, die richtige Wahl des / der Paten ähnelt fast dem Lotto spielen :grinszahn:.
A'shiana
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Re: Paten "auswählen" für das eigene Kind

Beitragvon A'shiana » 10 Jun 2016, 08:35

So wie ich das sehe, ist das wirklich ein Glücksspiel - mal klappts mit der Verwandschaft, ma klappts mit dem Freundeskreis.

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