Die Balance halten.

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Lues
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Die Balance halten.

Beitragvon Lues » 20 Nov 2018, 10:49

Hey ho,

Da ich selbst wahnsinnige Probleme habe eine Balance zu finden und mir gutes zu tun (und ich meine damit nicht, mich auf die Couch legen und nichts tun), dachte ich, es geht bestimmt nicht nur mir so.

Ich kann das gar nicht genau beschreiben, aber ich schalte schwer hab und kann mich nicht auf mich selbst konzentrieren.

Und da dachte ich mir, ich frage mal euch, wie findet ihr eine Balance in eurem Leben um alles zu bewältigen und euch gleichzeitig nicht zu vergessen? Oder geht's euch wie mir?
Maulwurfn
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon Maulwurfn » 20 Nov 2018, 11:42

Hier lese ich gerne mal mit, würde auch sehr gern ne Lösung finden. Mich zB nicht dauernd von elektronischen Medien ablenken, oder sogar beeinflussen lassen.

Ne Freundin besucht Kurse mit Meditation und mit Hilfe zur Achtsamkeit. Gibts sowas vielleicht bei dir? Sie kam da nach dem Jakobsweg drauf. Ich kann mir das für mich nicht vorstellen, bin nicht so spirituell.
Lues
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon Lues » 20 Nov 2018, 12:01

Ich bin auch nicht sonderlich spirituell. Vielleicht sollte ich es mal werden? Wobei den Jakobsweg würde ich auch gehen.
Mein Medienkonsum hält sich in Grenzen, weil ich keine Zeit dafür habe. Aber sobald ich Zeit habe, fall ich auch drauf rein und scroll mich durch irgendwelche Seiten durch und lasse mich berieseln. Beim spazieren gehen lasse ich mein Handy oftmals zu Hause. Bücher lesen kann ich auch nicht mehr wirklich. Ich leg mich mit einem Buch auf die Couch und denke "okay fünf Minuten Handy schauen und dann!" .... Stunden später...

Ich beobachte mich gerade selbst und merke wirklich, dass ich extrem häufig (wenn ich mich nicht stoppen würde wahrscheinlich 24/7) ohne es zu merken die gleichen Gedanken habe. Ich spiele in meinem Kopf vergangene oder zukünftige Gespräche ab. Die Gedanken sind einfach da und mir fällt das nicht auf, außer ich achte gezielt drauf. Gestern auch beim spazieren gehen, ich bin irgendwann schneller gelaufen um außer Atem zu kommen und hab meine Schritte gezählt, da sofort die immer gleichen Gedanken (höchstens 10 unterschiedliche Gedanken) aufploppen, sobald ich mal nicht drauf achte und dann wälze ich die eine zeitlang, bis ich es merke und stopp sage. Und dann fällt es mir schwer, von diesen Gedanken Abstand zu nehmen.
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon Maulwurfn » 20 Nov 2018, 12:07

Jakobsweg wäre ggf. auch was für mich, aber einfach wegen Landschaft und den persönlichen Erfolgsgedanken. Ansonsten hätte ich mental nicht wirklich ein Ziel, würde mich aber überraschen lassen. Bin nur etwas feige, da alleine zu laufen und glaube nicht, dass ich viele Leute hab, die mitgehen würden. Zudem wird das sehr kostenintensiv.

Ja, am Handy hab ich das genauso. "Ach, komm,eben Facebook und Forum." udn dann sind halt soviele neue Leute hier, dass meine Abos alle klingeln. Buch in der Bahn am Samstag war für mich schon durch Musik in den Ohren anstrengend. Aber ohne bin ich durch andere Menschen abgelenkt. Wie hab ich das früher nur geschafft?
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon nemo90 » 20 Nov 2018, 12:20

Kennst Du die App "Headspace"?
Das sind geführte Meditationen, also da quatscht einer ein bisschen was dazu und führt Deine Gedanken...
So wie Du Dich liest, könnte Dir das durchaus helfen. 10 Tage oder so sind umsonst, da kannst Du mal probieren, ob Dir das zusagt. Danach kostet es, aber wenn Du gut reinkommst, ist es das vielleicht wert.
Vielleicht hilft Dir das beim loslassen.
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon einMensch » 20 Nov 2018, 12:26

Balance finden und halten.



Zum einen ziehe ich mich immer ganz bewußt aus dem ganzen Medienkram zurück - was den privaten Bereich betrifft. Beruflich ist das nicht möglich, aber auch da setze ich Grenzen. Diese ständige Aufmerksamkeitsteilung ist Gift für die innere Ruhe.


Zum anderen setze ich jeden Tag Zeiten, in denen ich genau das tue, was ich gerne möchte. Lesen, Sprachen lernen, Musik hören, Laufen gehen etc. Und darin lasse ich mich dann in der gesetzten Zeit komplett reinfallen. Den Blick wieder auf das richten, was mir wichtig ist.

Diese Gelassenheit und Balance kommt von innen.

ich weiß, was Du meinst, mit den Gesprächen im Kopf. Das hatte ich früher auch mal eine Zeit lang. Ich kann dir keinen ultimativen Rat geben, aber ich habe meinen Weg da raus gefunden, in dem ich mich ganz bewußt frage: Kann ich etwas ändern, wenn ich JETZT darüber nachdenke? Wann kann ich etwas ändern? Kann ich überhaupt etwas ändern. Wenn ich jetzt nichts ändern kann, ist es verschwendete Zeit. Und dieses Karussel hört auf, sich zu drehen, wenn ich laut sage oder laut in meinem Kopf denke: Stopp! ich denke jetzt nicht darüber nach.

Das mag sich albern anhören, hilft aber tatsächlich. Du mußt lauter denken, als die Gedanken in deinem Kopf und sie so überlagern und dann mit etwas anderem füllen. Das kann ein Hörbuch sein, ein Buch etc. Man hat Einfluss auf seine Gedanken.


Aber es gibt kein allgemeingültiges Rezept. Aufschreiben, was das Problem ist, welche Dinge im Leben einen beschäftigen, kann ein Punkt sein. Dieses Visualisieren ist ein bekanntes Mittel. Und was ich aufgeschrieben habe, muß ich nicht ständig bedenken.

Man hat vielleicht manchmal das Gefühl, den Gedanken ausgeliefert zu sein, aber das ist nicht so. Du mußt für dich gültige Mechanismen finden, die dir helfen.
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon Lues » 20 Nov 2018, 19:42

Danke nemo... hm... ich hab schon Yoga und sowas ausprobiert und Entspannungstechniken (abends im Bett vor dem Einschlafen, aber gerade bin ich so erschöpft, da brauch ich das gar nicht ^^) Ich muss mir mal überlegen, ob das was für mich sein könnte. Ich bin bei Stimmen ziemlich pingelig. ^^

einmensch, die Stopp Methode nutze ich auch, wenig erfolgreich, aber ich nutze sie. Ich ertappe mich immer wieder, wie ich aus dem Blauen heraus über mich belastende Dinge nachdenke. Ich steh unter der Dusche und *wusch* simulier ich ein Gespräch gedanklich, ich saß vorhin im Auto und hab Hörbuch gehört, habe wirklich versucht mich auf das gesprochene Wort zu konzentrieren und sobald ich da nicht mehr dahinter war *wusch* ich simuliere wieder ein Gespräch.
Ich weiß gerade gar nicht mehr, was ich vor dem ganzen Desaster gedacht habe. Über was denkt man eigentlich so nach?
Auch jetzt wieder, ich schreibe diesen Text, lese gedanklich jedes Wort mit um bei der Sache zu bleiben, sobald ich abschweife simulier ich wieder Gespräche.
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon Sugargypsy » 20 Nov 2018, 20:40

Das Thema Abschalten war bei mir Anfang des Jahres auch mein Thema. Ich bin eine Meisterin des inneren Zwiegesprächs bzw. auch Streitgesprächs und komm selten zur Ruhe. Irgendwann bin darauf gekommen, dass mir vor allem hilft, was mit irgendwelchen (praktischen) Handlungen zu tun hat, die es erforderlich machen, dass ich mich darauf konzentrier und irgendwelche Tätigkeiten mit den Händen ausführ.

Ich hab ganz viel ausprobiert und geschaut, was zu mir passt, was eher nicht und Stück für Stück dann einige Optionen erarbeitet. Mir hilft Laufen oder Schwimmen, um zur Ruhe zu kommen, wobei Du ja geschrieben hast, dass das bei Dir nicht funktioniert. Alternativ funktioniert bei mir auch Kochen, Backen, Malen, Scrapbooking, Zentangles, Sudokus, Häkeln. Aktuell ist Spanisch dazugekommen, das funktioniert auch gut, obwohl nur der Kopf involviert ist ... Und, last but not least - und nicht lachen :kichern:: Putzen*.

Ich hab dann auch bewusst darauf geachtet, dass da auch Möglichkeiten dabei sind, die schnell und einfach umsetzbar sind, wie z.B. Zentangles oder beim Häkeln Grannies, Dafür reichen 15 bis 20 Minuten und das ist dann einfach eine kurze Auszeit, in der dann mein Hirn Ruhe gibt. Scrapbooking oder Malen braucht dann länger, aber da kann ich dann richtig abtauchen.

Vielleicht kannst Du ja mal überlegen, ob das vielleicht in Frage kommt, also mal ein Brainstorming machen und schauen, was Dir so einfällt und dann einfach ausprobieren was funktionieren könnte, um Deinem Kopf Auszeiten zu bieten :blume:.



* Und nein, um es gleich vorweg zu nehmen: Ich nehm da keine Fremdaufträge an, ich putz nur meinen eigenen Dreck weg :grinszahn:.
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon nemo90 » 21 Nov 2018, 09:07

Lues » 20 Nov 2018, 19:42 hat geschrieben:Danke nemo... hm... ich hab schon Yoga und sowas ausprobiert und Entspannungstechniken (abends im Bett vor dem Einschlafen, aber gerade bin ich so erschöpft, da brauch ich das gar nicht ^^) Ich muss mir mal überlegen, ob das was für mich sein könnte. Ich bin bei Stimmen ziemlich pingelig. ^^

Ja, ist ja kostenlos, einfach mal ausprobieren... :zwinker:
Es gibt nur einen Sprecher - also wenn das nicht passt, merkt man das schnell. :kichern:
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon Lues » 21 Nov 2018, 09:10

Ich hab bisher noch keine Handlung gefunden, die mich so beschäftigen (aber vielleicht hab ich auch noch nicht genug gesucht)
Ich male nachher mal wieder und geh dann zu einer Freundin

Fun fact meine Gesprächsszenarien werden mehr. Wenigstens etwas Abwechslung im Kopf :flixi:
(könnte man jetzt positiv sehen und sagen, mein Gehirn ist wieder zu mehr Leistung fähig...

Aber ich glaube, ich wache wirklich immer mehr auf.
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Re: Die Balance halten.

Beitragvon LaKatz » 29 Dez 2018, 23:14

wenn sich mal wieder alles in meinem Kopf verknotet, gehe ich spazieren und schaue mir die Natur oder Häuser mit ihren Gärten an, so haben die Gedanken die Möglichkeit sich zu entknäueln
außerdem nutze ich jede Gelegenheit zum Lesen oder malen oder was mir sonst noch Spaß macht, da bringt mich wieder auf ruhige Bahnen

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