Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Sport ist Mord? Der innere Schweinehund ist riesengroß? Aller Anfang ist schwer?

Hier gibts hoffentlich Antworten auf alle Fragen rund um den Sport!
heinkiki
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon heinkiki » 15 Jun 2017, 10:03

bisel » 15 Jun 2017, 09:57 hat geschrieben:Wenn ich mit meinem Fahrrad fahre, habe ich manchmal auch Stockwerke angezeigt. Oder an der Küste bzw. in den bergen werden mir viel mehr Etagen angezeigt, als hier im meinem platten Land. Verstehen tue ich das nicht. Hinterfragt habe ich es aber auch nicht.


Das hat was mit dem luftdruck bzw luftwiederstand zu tun. Wenn ihnen starkem Wind Fahrrad fahre, hat das fitbit immer viele Etagen gezählt :ja:
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nemo90
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon nemo90 » 15 Jun 2017, 10:04

Ich hab mich jetzt über die Fitbit-Höhenmessung belesen :grinszahn:
Die 3m, die Suse genannt hat, stehen so auf der Homepage.
Das Teil misst mit einem Drucksensor, der in der Theorie ziemlich genau sein kann.
In der Praxis muss der aber auch entsprechend kalibriert sein (auf Luftdruck, Temperatur, NN) und ich bezweifle, das fitbit das macht, zumal das täglich gemacht werden müsste.
Also kann es gut sein, dass das nicht 100% stimmt, was der Tracker ausspuckt...
Aber ungefähr sollte es eben hinkommen und das ist ja das wichtigste ;)
Und auch mit nicht kalibrierten Sensor ist das immernoch deutlich genauer wie GPS, das ist für Höhe nämlich gar nicht gut...
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Sugargypsy » 15 Jun 2017, 13:41

Bärin » 15 Jun 2017, 09:06 hat geschrieben:Ich habe laut Band nun auch zwei Wochen durchschnittlich 3400kcal verbraucht und ca. 2200 verbraucht. Aber ich habe nichts abgenommen, eher zu.

Das Problem ist, dass man bei den Trackern nicht weiß, inwieweit bei den Berechnungen bestimmte rechnerische Angleichungen vorgenommen werden. Es gibt zwei gängige Modelle - Harris-Benedict bzw. Mifflin-St.Joer - die sozusagen eine Anpassung der Kalorienverbrauchszahlen vornehmen.

Ab einem bestimmten Übergewicht gilt die normale Standardformel für die Berechnung des Grund- und Leistungsumsatzes bzw. Gesamtumsatzes nicht mehr. Den das überflüssige Fett, dass wir mit uns rumtragen benötigt lang nicht so viel Energie, wie unsere täglichen, ständigen Stoffwechselvorgänge.

Normalerweise rechnet man - solange das Übergewicht im Rahmen bleibt:

Grundumsatz Frau: 21,6 kcal /kg Körpergewicht (0,9 kcal pro kg x 24 h) (Mifflin-St-Jeor-Formel)

Ich hab das mal bei mir nachgerechnet, eine Tabelle genommen, die nach dieser Formel vorgeht, und ab einem Gewicht von 92,2 kg (bei meiner Körpergröße von 167cm) gibt es eine grundsätzliche Anpassung der Kalorienanzahl.

D.h. bis zum Gewicht von 92 kg verbrauche ich pro kg Körpergewicht mehr auch mehr Kalorien.

Ein fiktives Beispiel: Wiege ich 60 kg verbrauche ich z.B. am Tag 1600 kcal, bei 70 kg 1700 kcal, bei 80 kg 1800 kcal, bei 90 kg 1900 kg, bei 100 kg wäre dann die logische Folge, dass der Verbrauch bei 2000 kcal pro Tag liegen würde.

Das hat man aber durch Messungen nachgewiesen, dass dem nicht so ist, weil das Mehrgewicht jetzt eben nur noch aus Fett besteht und kein stoffwechselaktives Gewebe (Lunge, Herz, Hirn etc.) ist, sodass dann eben nur noch 1950 kcal verbraucht werden, d.h. es steigt nicht mehr linear an.

Manche Tracker haben dies in ihren Berechnungen integriert und sind so eventuell genauer, andere nicht. Die Firmen geben das normalerweise aber nicht preis, anhand welcher Grundlagen sie ihre Berechnungen vornehmen, so ist das nur Stochern im Nebel. D.h. der kcal-Verbrauchsangabe spiegeln nur eine Genauigkeit vor, die bei dem Durchschnitt der Menschen zutreffen, aber im individuellen Fall komplett versagen kann.

Abgesehen davon ist der menschliche Stoffwechsel individuell. Hormonelle, genetische und andere Faktoren spielen damit rein, sodass nur Näherungswerte mit solchen Spielzeugen erreicht werden können.

Um seinen eigenen, individuellen Umsatz zu erhalten, kann man ihn entweder mittels Spirometrie messen lassen oder täglich über einen Zeitraum von mehreren Monaten seinen Kalorienaufnahme aufschreiben und schauen, wie sich das Gewicht verhält.

Als ich letztes Jahr so gut abgenommen habe, habe ich die kcal-Werte von 6 Monaten addiert und durch die Anzahl der Tage dividiert. Bei mir kam ein täglicher Gesamtumsatz von um die 2700 / 2800 kcal raus, ein Wert, der mit dem gemessenen Wert der Spirometrie ziemlich gut übereingestimmt hat. Bei mir hat das auch sehr gut mit den Werten von fddb gepasst, d.h. ich pass (inzwischen, seit meine Schilddrüse behandelt wird) gut in die Norm, vorher sah das bei mir ganz anders aus.

Ich hoffe, ich hab es einigermaßen verständlich erklärt.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon nemo90 » 15 Jun 2017, 16:14

Sugar, ich finde deine Ausführungen im super! :blume:
Du gibst dir immer so viuel Mühe und beschäftigst Dich so unglaublich detailliert damit!
Ich belese mich ja auch immer gerne und viel über verschiedenste Themen, aber das was du hier öfter Mal erklärst hat ein ganz anderes Niveau (und ist zumindest mir immer verständlich)! :baer:
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Bärin » 15 Jun 2017, 16:20

Ich finde die Ausführungen auch total interessant. Muss die aber immer auf mich wirken lassen, also was die für mich bedeuten könnten.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Sugargypsy » 15 Jun 2017, 19:01

:baer: Danke.

Alles was mit Ernährung & Bewegung und so zu tun hat, interessiert mich schon lange Jahre. Ich muss immer alles ganz genau wissen, mir erklären können und viele Fragen hier, hab ich mir auch schon in der gleichen oder ähnlichen Form gestellt.

Für mich selbst sind Fragen hier aber auch immer wieder Ansatzpunkte, mir neu wieder Gedanken zu machen, um auch auf andere Ideen zu kommen, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Denn dann entwickel ich mich auch weiter.

Irgendwann werd ich diese ganzen verschiedenen Themenbereiche, alles, was ich weiß, hoffentlich so sortieren können, dass ich das zu einem Buch zum Thema Ernährung zusammenfassen kann, dass es dann ein gutes Nachschlagewerk ist, für alle, die sich mit dem Thema Ernährung / Stoffwechsel / Ernährungsformen / Bewegung beschäftigen. Wobei jeder selbst für sich individuell, das Schritt für Schritt aufarbeiten muss. Abkürzungen gibt es da leider vermutlich keine. Aber vielleicht, wenn dann Fragen auftauchen, die Möglichkeit, schneller zu den richtigen Antworten zu finden und dann seine eigenen Schlüsse ziehen zu können.

Bärin » 15 Jun 2017, 16:20 hat geschrieben:Ich finde die Ausführungen auch total interessant. Muss die aber immer auf mich wirken lassen, also was die für mich bedeuten könnten.
Genau so kenn ich das von mir auch, wenn ich eine neue Information verarbeiten muss. Es ist das eine, etwas von der Logik her zu verstehen, der nächste Schritt, genau zu sehen, was das für einen in der Konsequenz bedeutet und dann als Abschluss das auch noch entsprechend so umzusetzen, dass man tatsächlich in der eigenen Entwicklung weiterkommt.

Das war es auch, was ich gerade meinte, dass es da keine Abkürzungen gibt, sondern das alles eben seine Zeit braucht.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Wuselsuse » 15 Jun 2017, 19:20

Bärin, weißt du denn in etwa, bei wievielen Kalorien du dein Gewicht hältst und ab wann du zunimmst (bei normalem Alltag )?
Du zählst ja auch schon sehr lange immer mal wieder Kalorien, so dass du das bestimmt beobachtet hast?
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Bärin » 15 Jun 2017, 19:58

Ich halte mit 2200-2400 kcal das Gewicht und nehme nur ab, wenn ich 1600 kcal habe und viel Eiweiß esse.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Wuselsuse » 15 Jun 2017, 20:07

Bärin » 15 Jun 2017, 19:58 hat geschrieben:Ich halte mit 2200-2400 kcal das Gewicht und nehme nur ab, wenn ich 1600 kcal habe und viel Eiweiß esse.



Aber das ist ja schon viel wert, dass du die Zahlen kennst :doppeldaumen:.
Dann sind die vom Fitbit in deinem FAll eben zu hoch angesetzt.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Bärin » 15 Jun 2017, 20:09

Ich muss nur noch verstehen, ab welcher fitbit Zahl ich abnehme, damit ich es wirklich damit messen kann.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Wuselsuse » 15 Jun 2017, 20:10

Bärin » 15 Jun 2017, 20:09 hat geschrieben:Ich muss nur noch verstehen, ab welcher fitbit Zahl ich abnehme, damit ich es wirklich damit messen kann.



Wie meinst du das ?
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Bärin » 15 Jun 2017, 20:16

Naja, wenn der tracker 2200 zeigt, heißt es noch nicht, dass ich null auf null aus dem Tag gehe, weil wahrscheinlich 3000 auf dem Tracker stehen muss, um die gegessenen 2200 auszugleichen.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Wuselsuse » 15 Jun 2017, 20:21

Aber wenn du weißt, dass du 2200 essen kannst ohne zuzunehmen, ist es doch ganz egal, was der Tracker anzeigt?

Hab ich das richtig verstanden, dass der Tracker jetzt meistens abends 3000 verbrauchte Kalorien zeigt, du weiterhin täglich maximal 2200 isst und trotzdem tendentiell zunimmst?
Dann müsstest du eben entweder die Bewegung steigern, damit der Tracker mehr anzeigt, oder die Zufuhr verringern.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Bärin » 15 Jun 2017, 20:22

Ja, genau.
Ich muss verstehen, dass diese 3000 auf dem fitbit keine 800 Differenz bedeuten.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Wuselsuse » 15 Jun 2017, 20:26

Bärin » 15 Jun 2017, 20:22 hat geschrieben:Ja, genau.
Ich muss verstehen, dass diese 3000 auf dem fitbit keine 800 Differenz bedeuten.



ja okay, jetzt versteh ich dein Problem. Glühwürmchen hat sich ja für Fitbit kleiner gemacht, damit für sie realistische Zahlen ausgespuckt werden.
Meine Zahlen halte ich nicht für so verkehrt. Außer, wenn ich viel Bewegung hatte, dann addiert mir das Fitbit zu viele Kalos.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Sugargypsy » 15 Jun 2017, 21:02

eva1302 » 15 Jun 2017, 20:30 hat geschrieben:Vielleicht kannst du auch hier was berichtigen, dich evtl. leichter machen oder so?
Ist natürlich doof, dass das nicht stimmt.
Das halte ich für ziemlich schwierig, weil eben nicht bekannt ist, nach welchem Mechanismus die verbrauchten Kalorien berechnet werden. Das wird bei einem Stochern im Nebel bleiben.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, Bärin, aber ich selbst hab ein zwar etwas anders gelagertes Problem mit der Polar - dass z.B. eben keine Pulsmessung 24/7 stattfindet und somit keine realistischen Aktivitätszahlen bei mir herauskommen, außer ich gebe immer irgendwelche fiktiven Aktivitäten ein, was aber z.B. bewirkt, dass der Akku anstatt nach 6 bis 7 Tage gerade mal nur einen Tag hält. Ich war davon erst einmal einfach enttäuscht. Ich hab mich inzwischen damit irgendwie arrangiert, aber wirklich glücklich bin ich nicht damit.

Hatte zwischenzeitlich ja mit dem Gedanken gespielt, mir dann eben die auch die Fitbit zuzulegen, aber wenn ich das jetzt von Dir lese, komm ich davon jedenfalls gerade ziemlich ab.

Im Prinzip heißt das für mich im Moment, dass diese Tracker nur für einen gewissen Durchschnitt der Bevölkerung funktioniert - fällt man aus dem Raster, sei es aus Gründen vom Gewicht oder Größe funktioniert es nicht mehr wirklich passend.

Was mich am meisten ärgert, ist, dass ich schon vor dem Kauf die Befürchtung hatte, dass das eintreten könnte, was bei Dir, Bärin, jetzt der Fall ist. Ich hab wirklich versucht, mich darüber zu informieren, ob diese Möglichkeit besteht, aber keine Antworten gefunden. Ich bin gerade deshalb auch am Überlegen, an wen man sich da wenden kann, um zumindest meinen Unmut darüber loszuwerden, wenn das auch nicht zu einer Änderung führen wird.

Ist im Prinzip eine ähnliche Geschichte, wie mit den Funktionsklamotten, die Du schon berichtet hast, dass es ab einer bestimmten Größe keine entsprechende gute Funktionskleidung gibt. Musste ich jetzt selber auch gerade feststellen, als ich nach Funktionsunterwäsche suchte. Gibt es in meiner Größe einfach nicht.

Als ob man mit Übergewicht keinen Sport machen kann oder gewisse Leute sich das nicht vorstellen können, dass auch da Interesse besteht. Logisch wäre, dass die Zielgruppe eine kleinere wäre und dadurch die Herstellungskosten sicher höher, aber den Preis wäre ich bereit zu zahlen, aber selbst die Möglichkeit wird einem nicht geboten.

Sorry für das OT am Schluss, aber das ärgert mich gerade wirklich, weil ich das als diskriminierend empfinde.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Bärin » 15 Jun 2017, 21:20

:knuddel: Sugar,
Ich verstehe deinen OT Frust.

Ich habe heute hier ja den Thread angestubst, weil ich noch mal den Schlaf gemessen hatte.

Ich konzentriere mich auf das, wo mir fitbit Gewinn bringt:
- Schritte, jeder Schritt wird gezählt.
- Etagen, ich will oben nicht mehr schnaufen und deswegen trainiere ich die.
- stündliche Erinnerung
- aktive Minuten (das muss ich noch mehr kapieren)

Das andere ist halt dabei.
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Re: Fitnesstracker - Erfahrungen und Austausch

Beitragvon Sugargypsy » 15 Jun 2017, 21:29

Es ist nicht so, dass ich die Vorzüge des Trackers nicht schätze, aber ich finde es trotzdem nicht o.k., dass ein Teil der user nicht den ganzen Umfang nutzen kann, weil einfach nicht darauf Rücksicht genommen wird.

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