Tierschutz?

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Tierschutz?

Beitragvon Caro63 » 24 Dez 2018, 13:23

Warum mit Fragezeichen? Weil ich mich gerade frage ob ein Vorfall im näheren Umfeld tatsächlich als Tierschutz zu bezeichnen ist.
Es geht um einen ca. 6 jährigen kranken und vernachlässigten Hund. Der war seit geraumer Zeit im Tierheim und ist nun vermittelt worden. An eine Familie mit 5 erwachsenen Personen die alle berufstätig bzw. studierend sind.
Lt. dieser Familie stammt der Hund aus einem Haushalt wo der Mann nach langer Krankheit verstorben ist, die Ehefrau mit dem Tier überfordert war und ihn in einem Zimmer der Wohnung eingesperrt hat damit er ihr "nicht im Weg" ist.
Nun kenne ich die Familie und weiß das sie a) nicht die Zeit, b) nicht die finanziellen Möglichkeiten und c) seitens der Kinder auch nicht die Lust haben sich so um den Hund zu kümmern wie er es braucht.
Im Tierheim sagte man der Familie das der Hund jetzt eingeschläfert würde weil eben nicht vermittelbar. Aus Mitleid ist er jetzt also bei der Familie gelandet. Sobald er allein gelassen wird nimmt er die Bude auseinander. Die Verträglichkeit mit anderen ist noch fraglich. Sie haben ihn erst seit gestern.
So wie erzählt wurde werden die TA-Kosten wohl weiterhin vom Tierheim bzw. Tierschutz getragen, es sei denn man strebt eine besonders teure Behandlung an. Spezielle Aufbaumedikamente müssen z.B. selbst getragen werden.

Fragt da niemand im Tierheim nach wie das Tier im Haushalt unter kommt? Ist es den Leuten dort vor Ort egal?
Ich meine, man kann doch ein Tier das so vernachlässigt wurde nicht in die gleiche Situation zurück bringen. Das wird aber so sein. Die Menschen dieser Familie müssen nun mal arbeiten gehen und der Hund wird tagsüber allein sein. Letzte logische Konsequenz wird doch sein das er auch dort "eingesperrt" wird damit er nicht die Bude auf links räumt.
Ich verstehe da weder die Familie noch das Tierheim.
*Zitat* Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibt es nicht. *Konrad Adenauer*
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Sojawürstl » 24 Dez 2018, 13:26

Das ist echt nicht gut, Caro. Unser hiesiges Tierheim hat ganz strenge Auflagen und macht auch Kontrollbesuche.

Der arme Hund. :baer:
Carpe diem - pflücke den Tag! :a200:
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Caro63 » 24 Dez 2018, 13:29

ja mir tut dieser Hund auch jetzt schon leid. Ich habe ihn noch nicht kennen gelernt.
Ich denke das er in dieser Familie einfach nicht gut aufgehoben ist. Mitleid ist nicht die Option unter der man sich ein Tier anschaffen sollte.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Chaosköpfchen » 24 Dez 2018, 13:30

Ich versteh gar nicht, dass ein Tierheim vor Weihnachten überhaupt Tiere vermittelt. Unseres im Ort hat eine Sperre zur Weihnachtszeit. Find ich von Tierheim nicht gut.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Caro63 » 24 Dez 2018, 13:34

Chaosköpfchen » 24 Dec 2018, 13:30 hat geschrieben:Ich versteh gar nicht, dass ein Tierheim vor Weihnachten überhaupt Tiere vermittelt. Unseres im Ort hat eine Sperre zur Weihnachtszeit. Find ich von Tierheim nicht gut.


Der "alte" Familienhund musste letzten Donnerstag eingeschläfert werden. 13 Jahre alt, blind und schwer krank.
"Zufälligerweise" hat sich dann am Freitag eine Organisation gemeldet wo die Frau sich wohl als Pflegestelle hat eintragen lassen. Über diese Organisation wurde dann wohl vermittelt. Ohne Prüfung der häuslichen Begebenheiten.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Bärin » 24 Dez 2018, 13:50

Ich sehe leider sehr häufig, dass Leute aufgrund von Tierschutz Haustiere bekommen, jedoch gar nicht die Zeit, den Platz oder die finanziellen Mittel für so ein Tier haben.

Zur Zeit ist es halt modern mindestens eine Haustier zu haben und es als Tierschutz zu verkaufen.


Wenn Berufstätigkeit ein Gegenargument wäre, hätten viele keine Haustiere.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Chaosköpfchen » 24 Dez 2018, 13:52

Wenn ich bedenke, was ich damals für Hürden hatte bei meinen Hund inklusive vor-Ort-Überprüfung der Wohnung und mir- und das nicht vor Weihnachten, sondern im Februar... Puh.
Ich weiß leider nicht, was man da nun machen kann oder soll.
Das arme Tier, vom Regen in die Traufe. :(
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Caro63 » 24 Dez 2018, 13:59

Bärin » 24 Dec 2018, 13:50 hat geschrieben:
Wenn Berufstätigkeit ein Gegenargument wäre, hätten viele keine Haustiere.


wir hätten definitiv keines wenn wir beide berufstätig wären.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Chaosköpfchen » 24 Dez 2018, 14:03

Mein Hund darf mit zur Arbeit :doppeldaumen:
Sonst hätten wir auch keinen “angeschafft“, sondern vielleicht ein anderes bzw dann mehrere Tiere, denen Alleinbleiben weniger Probleme macht.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Bärin » 24 Dez 2018, 14:07

Gerade letzte Woche hat meine Freundin und Mann einen 10 Jahre alten Hund bekommen, obwohl beide berufstätig sind.
Ich habe nur den Kopf geschüttelt.
Beide haben keine Zeit für alles.
Aber er wird auf FB vom Tierschutzverein gefeiert und gelobt usw. wie toll es der Hund jetzt hat.
Er selbst sieht sich auch mehr als Tierschützer, als ich es sein kann, wo ich klar sage: kein Tier ins Haus!
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Chaosköpfchen » 24 Dez 2018, 14:10

Oh weh, da wird mir ganz anders, wenn nicht weiter gedacht wird als bis “Hund aus Tierheim “gerettet“ “
Was danach kommt, ist ja das, was zählt.
Manchem Tier würde es im Tierheim besser gehen :(
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Caro63 » 24 Dez 2018, 14:14

das ist genau das was ich meine @bärin. Sich für etwas feiern was im Grunde gar nichts mit Tierschutz zu tun hat.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Sojawürstl » 24 Dez 2018, 20:05

Meine gestörte Nachbarin in der anderen Doppelhaushälfte macht es auch so. Sie geht 8 Stunden arbeiten plus ca. ne 3/4 Stunde Hin- und Rückfahrt, solange ist der Hund alleine.
Sehr schön auch für uns, er bellt und jault öfters in dieser Zeit. :roll:

Ein versuchtes Gespräch diesbezüglich mit ihr endete in Gebrüll und Gekeife ihrerseits und in "die Tierpsychologin hat gesagt, das ist kein Problem, denn der Hund weiß ja nicht, ob er 2 Stunden oder 9 Stunden wartet". Noch Fragen?
Carpe diem - pflücke den Tag! :a200:
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Caro63 » 24 Dez 2018, 20:51

Balu ist max. 4 Stunden am Stück allein und das auch nur in Ausnahmesituationen wenn mein Mann im KH ist oder zu Untersuchungen muss.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Chaosköpfchen » 24 Dez 2018, 22:42

Soja, nee, keine Fragen mehr :nein:
Unmöglich, sowas.
Und wie nett, dass du so auch was von dem Hund hast :sagnix:
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Chaosköpfchen » 24 Dez 2018, 22:45

Caro63 » 24 Dec 2018, 20:51 hat geschrieben:Balu ist max. 4 Stunden am Stück allein und das auch nur in Ausnahmesituationen wenn mein Mann im KH ist oder zu Untersuchungen muss.


Länger muss Lotti auch nicht allein sein, und das eben auch nur - wie bei dir - in Ausnahmefällen.
Sie kann es gut, geht sofort schlafen, wenn wir weg gehen und verpennt auch gern unser Heimkommen :kichern:
Aber ich bin nicht gern ohne sie, schon deshalb kommt das selten vor. :kichern:
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Caro63 » 24 Dez 2018, 23:01

@chaos: du hast riesen Glück das du den Hund mit zur Arbeit nehmen kannst. Das wäre bei mir leider gar nicht möglich.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Chaosköpfchen » 24 Dez 2018, 23:06

Ja ich weiß das auch sehr zu schätzen :ja:
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Lues » 28 Dez 2018, 14:38

Ich habe glaub den Übergang nicht mitbekommen, in dem das Besitzen eines Tieres einen zu einem Tierschützer macht.

Ich finde es echt sonderbar, dass viele anscheinend das Bedürfnis haben ihre Tierliebe so nach außen zu tragen. Kenne aber auch so ein Paar, dessen Hund aus Rumänien kommt. Ist ja toll, dass sie ihn retten wollten, aber die ersten zwei Jahre in einer zwei Zimmer Wohnung mit einem Herrchen, dass öfters mal "zu müde" war um mit dem recht großen Hund raus zu gehen, waren für den Hund bestimmt auch nicht so geil. Zum Glück wohnen sie mittlerweile auf einem großen Grundstück und müssen die Tür nur aufmachen.

Ich empfinde mich selbst nicht als sonderlich tierlieb oder gar tierschützend. meine Familie hat seit 40 Jahren Katzen und wir hegen und pflegen und verwöhnen sie (lues Vater : "Kind, rück mal, die Katze will da hin", lues rückt natürlich... "Alles für die Katz" ist das Familienmotto)

Tierschutz sieht meiner Erachtens aber anders aus. Da gehört irgendwie mehr dazu als für ein Tier zu sorgen. (ich mag auch nicht jedes Tier. Das ist wie bei Kindern, ich mag die auch nicht grundsätzlich)

Vielleicht bin ich auch ein negativer Tierschützer. In meine Wohnung kommt keine Katze. Ich habe keine Zeit, die Wohnung ist nicht katzengerecht und das Tier könnte nicht raus. Und dabei bräuchte ich dich recht häufig Katzenzuneigung,weil das einfach gut tut.
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Re: Tierschutz?

Beitragvon Caro63 » 28 Dez 2018, 15:27

Mir stellt sich die Frage nach denen die so etwas zulassen. Die nennen sich Tierschützer. Übrigens hat sich jetzt heraus gestellt das der Hund schon 11,5 Jahre alt ist. Ein reinrassiger Schäferhund. Es ist davon auszugehen das er noch ca. 1 Jahr bei guter Pflege hat.
Aber er bekommt ja jetzt sein "Gnadenbrot" und wenn das neue Herrchen von der Arbeit kommt darf er auch mit auf's Sofa - das ist dann Tierschutz.
Macht mich echt sauer.
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